Der Konjunktiv I im Hauptsatz |
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Wenn der Konjunktiv I in einem unabhängigen Satz steht, drückt er einen Wunsch oder eine Aufforderung aus. In dieser Funktion kommt er aber in der Gegenwartssprache nur noch
selten vor. Häufig handelt es sich um Wendungen wie: Lang lebe die Königin! Gott sei Dank! Dies möge verstehen, wer will. Da komme was wolle! Es sei hier nur erwähnt, dass... Das bleibe dahingestellt. Am häufigsten stehen sein und die Modalverben mögen, wollen und sollen im Konjunktiv I. Andere Verben können auch im Konjunktiv I stehen, aber diese Formen gelten als literarisch oder veraltet: Es sage uns niemand, er habe uns nicht verstanden. Alkohol hat eine sehr aggressive Wirkung. Man werfe nur einen Blick in die Fußballstadien dieser Welt. Relativ oft kommt der Konjunktiv I in Anleitungen und Rezepten in Verbindung mit man vor: Man nehme nach jeder Mahlzeit eine Tablette. Man zeichne einen Kreis mit 55cm Durchmesser. Man erhitze das Öl in einer Bratpfanne, röste die gehackten Zwiebeln kurz an und gebe dann die Tomatenpaste und den Knoblauch hinzu. In solchen Sätzen steht in der Gegenwartssprache aber häufiger der Infinitiv: Das Öl in einer Bratpfanne erhitzen, die gehackten Zwiebeln kurz anrösten und dann die Tomatenpaste und den Knoblauch hinzugeben. |