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Satzkern (Diese Satzglieder sind in fast jedem Satz enthalten.) |
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Satzglied |
Fragewort |
Beispielsatz & Frage |
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Wer oder was handelt?
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Peter schießt ein Tor.
Frage: Wer schließt ein Tor? Antwort: Peter. |
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Prädikat |
Was tut das Subjekt?
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Peter schließt ein Tor.
Frage: Was tut Peter? Antwort: schließt. |
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Satzergänzung (Diese Satzglieder können den Satzkern erweitern.) |
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Satzglied |
Fragewort |
Beispielsatz & Frage |
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Wen?, Was?
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Peter schließt ein Tor.
Frage: Was schließt Peter? Antwort: ein Tor. |
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Dativobjekt |
Wem?
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Rebekka glaubt ihm.
Frage: Wem glaubt Rebekka? Antwort: ihm. |
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Genitivobjekt |
Wessen?
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Wir gedenken der Toten.
Frage: Wessen gedenken wir? Antwort: der Toten. |
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Sie fährt in die Berge. |
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Lokaladverbial |
Wo?, Woher?, Wohin? |
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Frage: Wohin fährt sie? Antwort: in die Berge. |
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Temporaladverbial |
Wann?, Wie lange? Wie oft?
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Wir fahren um 6 Uhr.
Frage: Wann fahren wir? Antwort: um 6 Uhr. |
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Modaladverbial |
Wie?, Auf welche Weise?, Womit?, Wodurch?
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Sie kommt mit der Bahn.
Frage: Wie kommt sie? Antwort: mit der Bahn. |
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Kausaladverbial |
Warum?, Weshalb?, Wozu?
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Martin weinte wegen einer Verletzung.
Frage: Weshalb weinte Martin? Antwort: Wegen einer Verletzung. |
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Hinweis: In der obigen Übersicht wurde versucht, möglichst eindeutige Sätze zu bilden. Grundsätzlich gibt es aber viele verschiedene Möglichkeiten, die Satzglieder anzuordnen. Weitere Erklärungen findest du im Folgenden. |
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Was ist ein Satzglied?
Im Deutschen gibt es Wortarten und Satzglieder. Dabei gilt, dass sich jedes Wort einer der zehn Wortarten zuordnen lässt und somit fast immer der gleichen Wortart angehört. Um ein Wort einer Wortart zuzuordnen, schauen wir auf die Eigenschaften des Wortes.
Diese Eigenschaften sind bei jeder Wortart unterschiedlich. Wortarten sind also
Wörter mit einer ganz bestimmten Fähigkeit. Beispielsweise stellen Verben
Tätigkeiten dar, wie etwa laufen, sitzen oder schlafen und Nomen sind Dinge,
Sachverhalte oder Lebewesen, wie Tisch oder Maulwurf. Nomen und Verben sind Wortarten und davon gibt es zehn verschiedene im Deutschen, denen sich alle Wörter zuordnen lassen.
Satzglieder sind anders. Hierbei geht es darum, welche Aufgabe oder Funktion ein Wort oder eine Wortgruppe in einem Satz erfüllt. Somit kann ein Wort in einem Satz ein ganz bestimmtes Satzglied sein und in einem anderen Satz eine andere Aufgabe übernehmen und dann ein ganz anderes Satzglied sein. Schauen wir auf ein Beispiel:
Der obige Beispielsatz besteht aus sechs Wörtern. Diese lassen sich mühelos einer der zehn Wortarten im Deutschen zuordnen. Dabei sind die und einen Artikel, Katze und Fisch Nomen, wobei frisst ein finites Verb und kleinen ein Adjektiv ist. So weit, so gut.
Schauen wir nun, aus wie vielen Satzgliedern der obige Beispiel-Satz besteht und welche Aufgaben die Satzglieder im Satz übernehmen.
Der Satz besteht aus drei Satzgliedern. Am Anfang steht das |
Subjekt |
, danach folgt |
das Prädikat und an der letzten Stelle steht ein Objekt. Dass es sich hier tatsächlich um |
Satzglieder handelt, die Wörter und Wortgruppen also zusammengehören, können wir nun mittels Verschiebung, auch als Umstellung bezeichnet, überprüfen.
Hinweis: Die Umstellprobe ist eine sichere Methode, um herauszufinden, ob eine
Wortgruppe oder ein Wort tatsächlich ein Satzglied ist. Dabei bildet das Prädikat eine Ausnahme. Die Stellung des Prädikats steht fest. Jedenfalls dann, wenn die Satzart des Satzes erhalten bleiben soll (vgl. Aussagesatz).
Es gilt, dass sich Satzglieder in einem Satz verschieben lassen, wobei der Satz grammatisch korrekt bleibt. Wortgruppen, die nicht richtig eingeordnet wurden, lassen sich nicht beliebig verschieben.
Grundsätzlich lassen sich also alle Satzglieder umstellen, wobei die Position eines Prädikats festgelegt ist. Alle anderen Glieder können wir bei richtiger Bestimmung hin und her schieben. Wenn die Position des Prädikats aber vorgegeben ist, müssten sich in unserem Beispiel Subjekt und Objekt vertauschen lassen. Versuchen wir das einmal!
Die Katze |
frisst |
einen |
Im ersten Satz werden die Satzglieder als Subjekt, Prädikat, Objekt(kurz: SPO) angeordnet. Im zweiten ist die Stellung der Satzglieder OPS. Dennoch bleibt der Satz grammatisch korrekt und somit die Satzaussage erhalten. Die Satzglieder ließen sich also umstellen.
Es handelt sich bei der Einteilungen also um Satzglieder. Beispielhaft möchten wir zeigen, dass eine falsche Zuweisung der Satzglieder eben nicht möglich ist. Der Satz ist dann grammatisch falsch.
FALSCH:
Einen kleinen frisst die
Katze
Fisch.
Noch Fragen zum Unterschied von Satzgliedern und Wortarten?
Wir merken uns, dass sich die Satzglieder innerhalb eines Satzes fast beliebig verschieben lassen. Haben wir die einzelnen Wörter oder Wortgruppen falsch
eingeteilt, merken wir bei der Umstellprobe, dass ein Fehler gemacht wurde. Für diese Probe ist es noch unerheblich, welche Aufgaben oder Bedeutung die Satzglieder haben. Diese Aufgaben schauen wir uns aber im Folgenden an.
Satzglieder bestimmen
Die verschiedenen Satzglieder in einem Satz haben unterschiedliche Aufgaben und Funktionen. Um nun ein Satzglied zu bestimmen, können wir eine Frage an den Satz stellen. Die Antwort darauf erlaubt es uns, das jeweilige Satzglied zu bestimmen.
Wir erinnern uns, dass es 4 verschiedene Satzglieder im Deutschen gibt: Subjekt,
Prädikat, Objekt und Adverbialbestimmung. Objekte und Adverbialbestimmungen
unterteilen sich dann noch in verschiedene Unterarten. Deshalb beginnen wir mit Subjekt und Prädikat.
Subjekt und Prädikat sind die wichtigsten Bestandteile eines Satzes und jeder Satz beinhaltet sie. Sie bilden die kleinste sinnvolle Einheit in einem Satz und werden deshalb als Satzkern bezeichnet. Ein Satz, der nur aus diesen beiden Satzgliedern besteht, wird deshalb auch als Minimalsatz oder Satzminimum bezeichnet. Weniger geht nicht.
Das Subjekt ist die Sache im Satz, die etwas tut oder erleidet. Wir können es erfragen, indem wir die Frage stellen „Wer oder was tut oder erleidet etwas?“. Im Beispiel fragen wir also, „Wer oder was frisst?“. Die Antwort ist: „Die Katze“, was somit das Subjekt ist.
Wer/Was tut/erleidet etwas?
Das Prädikat sagt nun aus, was das Subjekt tut oder erleidet. Auch dieses lässt sich erfragen, indem wir fragen, was jemand (oder etwas) tut oder erleidet. Die Frage lautet also: „Was tut die Katze? “und die Antwort ist: „Sie frisst.“ – somit ist frisst das Prädikat.
Was tut das Subjekt?
Merke! Subjekt und Prädikat sind die wichtigsten Bestandteile in einem Satz, denn ohne die beiden ist das Ganze kein Satz, sondern allenfalls ein Ausruf oder eine Überschrift. Deshalb ist es auch sinnvoll, diese beiden zuerst zu bestimmen und erst danach die anderen Satzglieder zu erfragen.
Nun können Subjekt und Prädikat zwar einen einfachen Satz bilden, aber manchmal soll dieser um zusätzliche Informationen ergänzt werden. Diese Information kann unter anderem das Objekt liefern, weshalb es auch als Satzergänzung bezeichnet wird.
Wir wissen bisher, dass ein Prädikat immer eine Handlung beinhaltet und uns zeigt, was das Subjekt in einem Satz tut. Das Objekt ist das Ziel dieser Handlung. Man könnte sogar sagen, dass Prädikate zeigen, was das Subjekt mit dem Objekt tut. Diese Vereinfachung ist zwar nicht immer richtig, reicht uns aber für den Anfang.
Das Objekt ist eine Ergänzung, welche gewissermaßen das Ziel der Handlung ist, die vom Prädikat benannt wird. Man spricht deshalb auch davon, dass das Objekt vom Prädikat gefordert wird. Darüber hinaus kann das Objekt den Minimalsatz aus Subjekt und Prädikat vervollständigen. Auch das Objekt lässt sich erfragen.
Dies ist schwieriger, als es bei Subjekt und Prädikat der Fall ist. Das liegt daran, dass es vier verschiedene Objekte im Deutschen gibt. Wir müssen folglich vier Fragen an unseren Satz stellen, um zu prüfen, welches Objekt verwendet wird. Wir unterscheiden in Genitiv-, Dativ-, Akkusativ- und Präpositionalobjekt. Dazu aber später mehr.
Die Ergänzung, die das Ziel des Prädikats sein könnte, wäre im obigen Beispiel, was die Katze frisst. Wir fragen für dieses Beispiel mit Wen? oder Was? danach. Die Frage lautet also:„Wen oder was frisst die Katze?“ und die Antwort lautet: „Einen kleinen Fisch.“ – also ist einen kleinen Fisch. das Objekt in unserem Beispielsatz.
Wir erfragen das Objekt also meistens folgendermaßen:
Fragewort + Prädikat + Subjekt?
Übersicht der Fragewörter verschiedener Objekte.
Hinweis: Die Frage, um das Objekt richtig zu bestimmen, richtet sich danach, in welchem Fall (Kasus) das Objekt steht. Der Kasus des Objektes wird direkt durch das Prädikat bestimmt, teils durch eine Präposition, die vom Prädikat gefordert wird und in seltenen Fällen auch durch ein Adjektiv (vgl. Valenz). In der Regel reicht unser Sprachgefühl aus, um die richtige Frage zu formulieren. Die Objektfragen erläutern wir im nachfolgenden Abschnitt.
Im Deutschen gibt es drei Objektarten: Genitivobjekt, Dativobjekt und
Akkusativobjekt. Darüber hinaus gibt es noch das Präpositionalobjekt. Hierbei wird das Objekt aus mehreren Wörtern gebildet, von denen das erste eine Präposition ist. Je nach vorangestellter Präposition, steht das Objekt dann aber entweder im Dativ oder im Akkusativ.
Wie beschrieben, ist das Objekt eine sogenannte Satzergänzung, die vom Prädikat gefordert wird und das Ziel der Handlung, die das Prädikat enthält. Manche Sätze brauchen kein Objekt, andere benötigen es unbedingt und sind ansonsten unvollständig.
Das Akkusativobjekt ist ein Objekt, das im Akkusativ steht. Es wird entweder aus einem Nomen, einer Nomengruppe oder auch einem Pronomen gebildet. Die Begleiter der Nomen und Pronomen, wie etwa Artikel oder Adjektive, sind stets ein Teil des Satzglieds. Das Akkusativobjekt wird mit Wen oder Was? erfragt.
Die Katze |
frisst |
einen kleinen Fisch. |
Das Akkusativobjekt wird mit Wen? oder Was? erfragt. Hier fragen wir also: „Wen oder was frisst die Katze?“ und können daraus ableiten, dass einen kleinen Fisch das Objekt sein muss. Und da es sich auf ebendiese Weise erfragen lässt, ist es ein Akkusativobjekt.
Wen/Was + Prädikat + Subjekt?
Übersicht: Weitere Akkusativobjekt-Beispiele.
Hinweis: Das Akkusativobjekt ist das häufigste Objekt, das sich in deutschen Sätzen ausmachen lässt. Über zwei Drittel aller Objekte im Deutschen fallen darunter. Deshalb führt es die Übersicht an und wurde zuerst erklärt. Das Akkusativobjekt erfragt man, indem man als Fragewort Wen? / Was? nutzt.
Das Dativobjekt ist ein Objekt, das im Dativ steht. Es wird entweder aus einem
Nomen, einer Nomengruppe oder auch einem Pronomen gebildet. Die Begleiter der Nomen und Pronomen, wie etwa Artikel oder Adjektive, sind stets ein Teil des Satzglieds. Das Dativobjekt wird mit Wem? und selten mit Welcher Sache? erfragt.
Wir wissen, dass das Dativobjekt mit Wem? erfragt wird. Wir stellen also die folgende Frage an unseren Beispielsatz :„Wem glaubt Paula? “und erhalten als Antwort: „dem
Reiseführer.“ und daraus lässt sich ableiten, dass es sich um das |
Dativobjekt |
des Satzes |
handelt. |
Wem + Prädikat + Subjekt?
Übersicht: Weitere Dativobjekt-Beispiele.
Hinweis: Das Dativobjekt ist neben dem Akkusativobjekt das häufigste Objekt im Deutschen. Wenn man das Dativobjekt eines Satzes erfragen will, fragt man entweder Wem? oder Welcher Sache?.
Das Genitivobjekt ist ein Objekt, das im Genitiv steht. Es wird aus einem Nomen, einer Nomengruppe oder einem Pronomen gebildet. Die Begleiter der Nomen und Pronomen, wie beispielsweise Artikel oder Adjektive, sind stets ein Teil des Satzglieds. Das Genitivobjekt wird mit Wessen? erfragt.
Erfragen wir die Satzglieder im obigen Beispiel. Wir fragen, Wer oder was
handelt? und erhalten als Antwort das |
Subjekt |
Wir, stellen wir nun die Frage, Was wir |
tun?, erhalten wir das Prädikat gedenken als Antwort. Fragen wir nun Wessen |
gedenken wir?, erhalten wir darauf die Antwort der Verstorbenen. Hierbei handelt es sich also um das Genitivobjekt des Satzes, da es sich mit Wessen? erfragen lässt.
Wessen + Prädikat + Subjekt?
Übersicht: Weitere Genitivobjekt-Beispiele.
Hinweis: In der Regel fällt es den meisten Schülern und Studenten sehr leicht, das
Akkusativ- und Dativobjekt zu bestimmen. Die meisten haben allerdings
Schwierigkeiten beim Genitivobjekt. Zwar ist dieses nicht so häufig vertreten, wie die anderen Objektarten, doch mitunter taucht es eben auf. Hierbei kann es hilfreich sein, sich die Artikel des jeweiligen Nomens genau anzuschauen. Diese verraten meist, ob es im Genitiv steht (→ zur Genitiv-Übersicht).
Das Präpositionalobjekt ist ein Objekt, das im Akkusativ oder im Dativ steht. Es unterscheidet sich von den anderen Objekten, da der Kasus des Objekts von einer Präposition bestimmt wird. Es gibt Verben, die stets mit einer Präposition
zusammen verwendet werden. Bildet ein solches Verb das |
Prädikat |
, ist das Objekt, das |
auf die geforderte Präposition folgt, ein präpositionales Objekt. |
Die Schüler |
sprechen |
Versuchen wir nun, das Objekt zu erfragen, wird uns auffallen, dass eine solche Frage immer nur mit der Präposition formuliert werden kann. Im Beispiel ist das Wort über eine Präposition, die unmittelbar vom Verb gefordert wird. Verben aus
dem Wortfeld sprechen werden nämlich fast immer mit den
Präpositionen von oder über verwendet, wie etwa erzählen von, sprechen über, berichten von …
Da die Präposition unmittelbar vom Verb im Prädikat gefordert wird, muss sie auch
ein Teil unserer Frage sein. Wir könnten also fragen Über wen sprechen die
Schüler? und würden dann als Antwort das präpositionale Objekt über den Lehrer erhalten. Dieses steht hierbei im Akkusativ, da es sich mit der Präposition und Wen? oder Was? erfragen ließ. Das Präpositionalobjekt kann auch im Dativ stehen.